COMISIÓN SEXTA ZAPATISTA.
Mexiko.
- September 2021.
An alle, die es betrifft:
In Übereinstimmung mit den zapatistischen Räten der Guten Regierung, dem CCRI-CG der EZLN und den indigenen zapatistischen Comunidades erklären wir Folgendes:
Erstens.- In den letzten Tagen wurden wir Zeugen über die unmenschliche Behandlung, welche der mexikanische Staat den Migrantinnen angedeihen lässt, die versuchen aus der stummen und unsichtbaren Falle zu entkommen, in der sie sich in der Stadt Tapachula, Chiapas, Mexiko befinden.
Zweitens.- Wie die früheren Regierungen verspricht auch die jetzige Sanktionen für die ´Exzesse´, die von MitarbeiterInnen des Nationalen Migrationsinstituts (INM) begangen werden, als Reaktion auf Beschwerden und Klagen von Bürgern über derartige Grausamkeiten. Dieses Versprechen ist nichts anderes als eine weitere Lüge. Den Beamten wird gesagt, dass dies öffentlich gesagt wird, um den Druck der sogenannten öffentlichen Meinung zu vermeiden, aber dass sie ihre Methoden der Menschenjagd ohne Angst vor Konsequenzen fortsetzen müssen. Kein einziger Migrant sollte weiter kommen als bis Chiapas.
Drittens.- Selbst unter den Angehörigen der sogenannten Nationalgarde gibt es Unzufriedenheit. Denn es wurde ihnen gesagt, dass ihre Mission im Bekämpfen des organisierten Verbrechens bestünde und jetzt müssen sie wie Jagdhunde Menschen mit dunkler Hautfarbe verfolgen. Denn so lautet die Anweisung: alle Menschen mit dunkler Hautfarbe zu jagen. „Haltet jeden verdammten Neger fest, der euch über den Weg läuft“, das ist der Befehl. Eine komplette Außenpolitikerklärung.
Viertens.- Die Indoktrination der Agenten des Nationalen Migrationsinstituts grenzt ans Lächerliche. Man sagt ihnen, dass sie Mexiko gegen eine Invasion verteidigen – wie es eine INM-Beamtin voller Unverfrorenheit erklärte. Dem Nationalen Migrationsinstitut würde es nicht schaden, einige grundlegende Geschichtestunden zu nehmen – jetzt beginnt ja der Unterricht wieder – um zu verstehen, wer die Invasoren sind, nämlich die Regierung der Vereinigten Staaten, sie zwingt diese Migrationspolitik auf, welche jedweder Geschichte der Außenpolitik des Mexikanischen Staates widerspricht.
Fünftens.- Die Tricks, welche das INM anwendet, um die Menschenrechtsorganisationen und die Presse zu isolieren, damit sie ihre Aktionen nicht dokumentieren, erinnern uns an das Vorgehen der Regierung Salinas de Gortari Anfang 1994, als sie die Eingänge zum Lakandonischen Regenwald verschloss, um zu verhindern, dass die Bevölkerung erfährt, was sie dort machte. Und die Menschenjagd auf MigrantInnen erinnert uns an die Zedillo-Regierung, die 1995 Hunde auf uns hetzte.
Sechstens.- Es ist eine Schande, dass eine Regierung, die sich selbst als progressiv bezeichnet, sich der Außenpolitik der nordamerikanischen Regierung beugt und dann auch noch das nachahmt, was die Großgrundbesitzer in Chiapas – noch vor wenigen Jahren – taten, um ihre Untertanen zu unterjochen. Entsprechend den religiösen Bezügen, die dort oben so beliebt sind, wird gepredigt: „Lass deinen linken Fuß nicht wissen, wen du mit deinem rechten Fuß trittst“.
Siebtens.- Wir rufen alle ehrlichen und sensiblen Menschen auf, zu fordern, dass diese Situation sofort beendet wird. Und dass jeder/jede, im Rahmen seiner/ihrer Möglichkeiten, den MigrantInnen humanitäre Hilfe leistet.
Für unseren Teil haben die indigenen zapatistischen comunidades über ihre 12 Räte der Guten Regierung und der Comisión Sexta Zapatista einen bescheidenen Geldbetrag gesammelt, den wir an eine der Herbergen oder Organisationen schicken werden, die humanitäre Arbeit mit MigrantInnen in Chiapas leisten.
Wir rufen die Sexta National, die Netzwerke des Widerstands und der Rebellion, das Kollketiv „Llegó la Hora de los Pueblos“, Nichtregierungsorganisationen und alle Menschen guten Willens auf der ganzen Welt auf, dass sie alles in ihrer Macht stehende unternehmen mögen um zunächst der Menschenjagd, welche vom INM mit Unterstützung der Nationalgarde verübt wird Einhalt zu gebieten und zweitens um die Lebensbedingungen der migrantischen Bevölkerung in dieser Geographie namens Mexiko zu verbessern.
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Genau wie diese migrantischen Geschwister und wir die Extemporaneos, werden eines Tages alle, Männer, Frauen und AnderE, auf diesem Planeten MigrantInnen und Extemporaneos sein. Und alle die nicht die Farbe des Geldes haben, werden verfolgt, gejagt, eingesperrt, verschwunden gemacht, eliminiert.
Daher, gegen Xenophobie und Rassismus, der Kampf für das Leben.
Aus den Bergen des Südostens von Mexiko.
Subcomandante Insurgente Moisés – Subcomandante Insurgente Galeano.
Mexiko, 4. September 2021.
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