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CNI – CIG machen öffentlich und zeigen an: Infiltrierung, Ausspionieren, Drohungen und Schikanen während eines virtuellen Koordinierungstreffens.

Heute, am 4. September 2021 – während eines virtuellen Treffens der Koordinierungs- und Fortsetzungskommission des Congreso Nacional Indígena (CNI) – Indigener Regierungsrat (CIG), um verschiedene Themen zu analysieren und Entscheidungen zu treffen bezüglich der Teilnahme der Delegierten des CNI – CIG und der Frente de Pueblos en Defensa de la Tierra y el Agua an der »Reise für das Leben« (gemeinsam mit der Delegation der Ejército Zapatista de Liberación Nacional, die demnächst auf den europäischen Kontinent reisen wird) – waren wir das Ziel einer unverschämten Infiltrierung, gefolgt von zeitweiligen Drohungen und Schikanen während der gesamten Versammlung, die deshalb sieben Stunden andauerte, von 11 Uhr morgens bis 18 Uhr.

Als wir den Punkt der Kampagne für Wahrheit und Gerechtigkeit, gemeinsam mit den Opfern der Verbrechen der schlechten Regierung von früher und heute besprachen, unterbrach eine Stimme, die lauter war als die der anderen Teilnehmer*innen. Es war ein Mann zu hören – mit scheinbar südamerikanischem Akzent – der folgende Sätze gegen den Compañero Carlos González von der Koordinierungs- und Fortsetzungskommission des CNI – CIG ausstieß: »Halt die Klappe, sie werden dich annullieren«; »Halt die Klappe, Carlos, du Hurensohn«; »Das Problem ist Carlos« und: »Wir werden dich suchen.« Aus diesem Grund schlugen mehrere Teilnehmer*innen vor, die digitale Zoom-Sitzung zu verlassen. Daraufhin drängte dieselbe Stimme: »Wenn wir jetzt gehen, müssen wir Carlos ausschließen.«

Diese Worte kamen weder von Teilnehmenden der virtuellen Versammlung der Koordinierungskommission des CNI – CIG, noch von einem durch die Kommission für Kommunikation autorisierten Zugang. Wir verließen deshalb die Sitzung und suchten nach sichereren Wegen, um die Versammlung zu Ende führen zu können.

Bei der Einrichtung einer neuen Sitzung via Signal, die nur zwischen den Mitgliedern der Koordinierungskommission vereinbart wurde, wurde der Zutritt nur mit kontrolliertem Zugang und Identitätsprüfung gewährt. Zu einem bestimmten Zeitpunkt jedoch verlangte ein User namens »Sofia Ramirez« Zutritt. Da der User nicht identifiziert werden konnte, wurde ihm der Zutritt verweigert. Er konnte sich jedoch trotzdem einschleusen, indem er seinen Namen automatisch in den einer der Teilnehmerinnen änderte – und drohend meinte er in Anspielung auf eine unserer Compañeras: »Das ist Gaby aus Yucatán. Sie hat mit dem Hacker kommuniziert; und sie haben alle gehackt.«
Zur gleichen Zeit wurde die Whatsapp-Gruppe interveniert, die wir als Koordinierungskommission für die Kommunikation benutzt haben. Ihr Name wurde in: »Ich gehe nicht weg« geändert – eine Änderung, die angeblich von einem Compañero aus der Gruppe vorgenommen sein sollte. Dieser bestritt jedoch, dies gemacht zu haben. Ebenfalls erhielt der Genosse Omar Esparza, Mitglied der Koordinierungskommission und der Organisation MAIZ – wenige Stunden vor Beginn unserer Versammlung – sechs Anrufe durch dieselbe Stimme, die in unsere Videokonferenz eingedrungen ist.

Deshalb machen wir öffentlich und zeigen an: Es handelt sich hierbei um eine Infiltrierungs- und Einschüchterungskampagne gegen Compañeras und Compañeros der Pueblos des CNI – CIG, die sich organisieren, um Land und Leben gegen die Megaprojekte der schlechten Regierung zu verteidigen.

Wir verurteilen diese Infiltrierung und ihre Schikanen, für die wir die schlechte Regierung und ihre Spionage- und Geheimdienstsysteme verantwortlich machen. Wir bekräftigen wieder einmal: Unser Kampf ist für das Leben und unsere Angst wurde in Wut und Rebellion gewandelt. In diesem Kampf ergeben wir uns nicht, verkaufen wir uns nicht und lassen nicht nach. Wir haben keine Angst vor ihnen und wir werden auf diesem Weg von Unten keinen Schritt zurückweichen.

Hochachtungsvoll.

4. September 2021.

Für die vollständige Rekonstituierung unserer Pueblos.

Nie wieder ein Mexiko ohne uns.

Koordinierungs- und Fortführungskommission des Congreso Nacional Indígena – Indigener Regierungsrat und die Delegation der »Reise für das Leben« des CNI – CIG und der Frente de Pueblos en Defensa de la Tierra y el Agua.


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